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Restaurierung der Sauer´schen Orgel der Johanneskirche Saalfeld

Hier zeigen wir unsere Filme, die vor oder während der Restaurierung veröffentlicht wurden.


  • Metallpfeifen

    Metallpfeifen

    Das Pfeifenwerk ist zum Großteil original erhalten, weist aber neben der Verschmutzung die üblichen Beschädigungen auf. Stimmrollen und Stimmvorrichtungen müssen überarbeitet und gerichtet, Beulen entfernt werden. Leder, Filz- und Papierdichtungen bedürfen der Kontrolle und Aufarbeitung. Die Reinigung erfolgt mit Staubpinsel und Druckluft, sowie im Wasserbad.
  • Holzpfeifen

    Holzpfeifen

    Die Holzpfeifen sind verschmutzt. Zum Teil sind die Stimmvorrichtungen sowohl an den Stimmschiebern, als auch an den Stöpseln defekt.
    Nach der Reinigung soll die Behandlung der befallenen Pfeifen gegen Holzwurm erfolgen. Risse sollen verschlossen werden.
  • Zungenpfeifen

    Zungenpfeifen

    Die Orgel hat insgesamt sechs Zungenstimmen: Drei in den Manualen und drei im Pedal. Besondere Arbeit ist an den Metallbechern der Pedalzungen von Nöten. Diese sind stark verbeult und an den Intoniereinrichtungen stark beschädigt. Die „Clarinette“ muss völlig neu gebaut werden.
  • Spieltisch

    Spieltisch

    Der Spieltisch soll für die Restaurierung komplett zerlegt und aufgearbeitet werden. Auf der Empore müssen Zugänge für die Demontage und ein Relais geschaffen werden, um zukünftige Wartungsarbeiten an der Orgel zu ermöglichen.
  • Windladen

    Windladen

    Die mechanischen Kegelladen mit Kegelventilen und Wellenrahmen befinden sich nunmehr seit 124 Jahren im Einsatz. Die Lederteile der Registereinschaltung sollten erneuert werden, sowie diverse Filze zur Geräuschminimierung. Jeder Tonkegel braucht abschließend eine präzise Regulierung.
  • Tontraktur

    Tontraktur

    Auf dem Weg zur rein pneumatischen Orgel hielt Wilhelm Sauer relativ lange an den mechanischen Kegelladen fest, die entweder durch Barkermaschinen (siehe Leipzig Peterskirche 1885, Leipzig Thomaskirche 1889 und Mühlhausen Marienkirche 1891) oder mit pneumatischem Vorgelege und Arbeitsbälgen unter den Windladen (siehe Bremer Dom 1894, Apolda) angesteuert wurden. Diese sollen aus denkmalspflegerischen Gründen erhalten bleiben.
  • Windanlage

    Windanlage

    Das originale Leder dieser Bälge befindet sich in einem guten Zustand. So müssen lediglich ein paar Stellen nachgearbeitet und nachbeledert werden.
    Die vier Faltenkanäle hingegen müssen komplett neubeledert werden.

Klangliche Arbeiten, Stimmung und Intonation

Ziel der Intonationsarbeiten ist es, das in der Disposition und in der Zusammensetzung des Pfeifenwerkes angelegte, musikalisch- künstlerische Gesamtkonzept erlebbar zu machen. Dazu bedarf es natürlich einer detaillierten Kenntnis von Wilhelm-Sauer-Orgeln aller Epochen, bis hinein in das Wirken seiner Nachfahren bis zum zweiten Weltkrieg.

Jedes einzelne Register, jede eigene Klangfarbe und jede einzelne Pfeife steht auf dem Prüfstand hinsichtlich Ihrer Klangqualität und ihrer Wirkung im Raum. Letztendlich spielen auch die Korrespondenzen der Register untereinander eine immens wichtige Rolle. Durch die Koppelanlagen sind werkübergreifende Registermischungen zur Erzielung höchst subtiler und individueller Klangergebnisse möglich und auch erwünscht. Die Sauer-Instrumente vor der Jahrhundertwende vom 19. auf das 20. Jahrhundert sind in Ihrer klanglichen Aussage, auch bei kleinen Dispositionen, noch dichter an der Stilistik der französischen Orgel orientiert, als die späteren Instrumente nach 1900, die eine eindeutig deutsch-romantische Prägung haben.

Wilhelm Sauer hatte zwei Intonateure: Granzin und Franz, in den Adressbüchern der Stadt Frankfurt (Oder) als Orgelbaumonteure geführt. Herr Franz steht für das klangliche Ergebnis der Orgel in der Mühlhäuser Marienkirche (1891), W. Granzin hat die große Berliner Domorgel (1905) intoniert. Dies gilt es bei den Intonationsarbeiten zu berücksichtigen. Die Stimmungsart ist gleichschwebend temperiert. Als Stimmtonhöhe galt zur Erbauungszeit der seit 1879 gültige Pariser Kammerton mit 435 HZ bei 15 Grad Celsius. Es wird zu diesem Wert noch eine Verständigung geben müssen. Denn für die heutige Musizierpraxis mit modernen Instrumenten (443Hz bei 15 Grad Celsius) würden sich dadurch Probleme ergeben.

Vielen Dank!


 
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